| Stand: 12. März 2024 | 
Bodenzähler
Flächenverbrauch
in der Bundesrepublik Deutschland
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 Jede Sekunde wird in der Bundesrepublik Deutschland 4,98 m2 Boden neu als Siedlungs- und Verkehrsfläche beansprucht.  | 
    
Zur Zeit beträgt die Siedlungs- und Verkehrsfläche*:
Die
                                                Idee des
                                                "Bodenzählers" stammt
                                                vom
                                                 Bundesamt für
                                                Raumentwicklung der Schweiz
                                        
Die gesamte Fläche der Bundesrepublik beträgt im Vergleich dazu 35.759.500 ha oder 357.595.000.000 m2, wovon 8.230.000.000 m2 Wasserflächen sind.
Das Ausmaß des Flächenverbrauchs wird vielleicht deutlich, wenn man die Siedlungs- und Verkehrsfläche mit der Gesamtfläche der einzelnen Bundesländer vergleicht. Beim derzeitigen Stand entspricht die Siedlungs- und Verkehrsfläche bereits den Flächen der Bundesländer Thüringen, Schleswig-Holstein, Saarland, Berlin, Hamburg und Bremen.
Wenn der Flächenverbrauch im derzeitigen Umfang kontinuierlich weitergeht, wird am 01. November 2051 um 02:14:27 Uhr die Siedlungs- und Verkehrsfläche der Bundesrepublik bereits der Größe von sieben Bundesländern entsprechen! Die Siedlungs- und Verkehrsfläche entspricht dann der Gesamtfläche der oben genannten Bundesländer und zusätzlich der Fläche des Bundeslandes Sachsen! In 1.817 Jahren wird es dann außer Wasserflächen nur noch Siedlungs- und Verkehrsflächen geben, keine Landwirtschaft, keinen Wald! Auf den ersten Blick ist das noch lange hin, aber es ist eine endliche Zeitspanne!
Würde man auch die naturbelassene Fläche und 50 % der derzeit landwirtschaftlich genutzten Fläche erhalten wollen, würde sich der Zeitraum auf 556 Jahre verkürzen.
Bundesland
Fläche in m2
Kumuliert
Vergleich mit der Siedlungs- und Verkehrsfläche
Deutschland...
357.579.640.000
Bayern
70.542.030.000 
357.579.640.000 
Niedersachsen
47.709.830.000 
287.037.610.000 
Baden-Württemberg
35.748.280.000 
239.327.780.000 
Nordrhein-Westfalen
34.112.740.000 
203.579.500.000 
Brandenburg
29.654.380.000 
169.466.760.000 
Mecklenburg-Vorpommern
23.292.750.000 
139.812.380.000 
Hessen
21.115.670.000 
116.519.630.000 
Sachsen-Anhalt
20.452.140.000 
95.403.960.000 
Rheinland-Pfalz
19.858.000.000 
74.951.820.000 
Sachsen
18.449.990.000 
55.093.820.000 
Thüringen
16.202.370.000 
36.643.830.000 
Schleswig-Holstein
15.804.200.000 
20.441.460.000 
Saarland
2.571.100.000 
4.637.260.000 
Berlin
891.120.000 
2.066.160.000 
Hamburg
755.090.000 
1.175.040.000 
Bremen
419.950.000 
419.950.000 
Jede Sekunde wird (seit 2022) in der Bundesrepublik 4,98 m2 Boden neu zu Siedlungs- und Verkehrsfläche, das bedeutet rund 17.925 m2 in der Stunde, 43,02 ha in einem Tag.
Eine langfristige Betrachtung ist derzeit nur schwer möglich, da die Erhebungsmethode umgestellt wurde, was zu so großen Unsicherheiten führt, dass sich die Werte nicht für Trendbetrachtungen eignen. Da die Umstellungen der Erhebungsmethode im Jahr 2017 in vier Bundesländern immer noch nicht abgeschlossen waren, sind auch die Daten des Einzeljahrs 2017 noch mit Unsicherheiten behaftet. Aus diesen Gründen kann (nach Angaben des Umweltbundesamtes) als Indikator für die Jahre 2016 und 2017 allenfalls der 4-Jahres-Mittelwert von 2013 bis 2016 herangezogen werden mit einem Wert von 62 Hektar pro Tag bzw. der 4-Jahres-Mittelwert von 2014 bis 2017 mit 58 Hektar pro Tag. Aktell liegt der 4-Jahres-Mittelwert von 2019 bis 2022 bei 52 Hektar pro Tag.
Die versiegelte Fläche macht etwa 50 % der Siedlungs- und Verkehrsfläche aus. Jede Sekunde werden ca. 2,49 m² versiegelt oder etwa 1,25 m² überbaut.
"Ein Hektar entspricht 10.000 Quadratmetern, das hat die Größe eines quadratischen Häuserblocks, den ein Spaziergänger in etwa fünf Minuten umschreiten kann und in dem – je nach Bauweise – 10 freistehende Einfamilienhäuser mit konventionellem Garten, 40 Einfamilien-Reihenhäuser in „kosten- und flächensparender“ Bauweise oder 250 Geschosswohnungen untergebracht werden könnten" (UBA, 2004: 3). Um einen Hektar in Siedlungs- und Verkehrsfläche umzuwandeln werden derzeit lediglich 33 Minuten und 28 Sekunden benötigt!
Als bebaute Flächen sind definiert:
Städtisch geprägte Flächen, Industrie-, Gewerbe u. Verkehrsflächen (insbesondere Strassen, Wege, Parkplätze, Bahn, Flugplätze), Abbauflächen, Deponien u. Baustellen, Künstlich angelegte, nicht landwirtschaftlich genutzte Grünflächen.
Diese Angaben basieren auf Daten des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) und der «Umweltökonomischen Gesamtrechnungen (UGR)» des Statistischen Bundesamtes. (vgl. hierzu ausführlich: Grundlage der Abschätzung der Siedlungs- und Verkehrsfläche).
Einige Hintergrundinformationen vom Umweltbundesamt:
"Flächensparen""Rund 80 Prozent des Wachstums der Siedlungs- und Verkehrsfläche entfällt auf die Siedlungsnutzungen (einschließlich der Erholungsflächen). Zusätzlich ist nach UBA-Berechnungen knapp die Hälfte des Wachstums der Verkehrsflächen auf den Bau von Erschließungsstraßen für neue Siedlungsgebiete zurückzuführen. Damit verursacht das Wachstum der Siedlungsflächen direkt oder indirekt rund 90 Prozent der gesamten Flächeninanspruchnahme." (UBA, 2004: 2)"
vgl. auch Daten zur Umwelt: Indikator: Flächeninanspruchnahme
Interessante Links:
Weitere Bodenzähler:
- Bodenverbrauchszähler NRW
 
(vgl. auch Flächenportal NRW)
Umweltwirkungen von Wohnsiedlungen
Umweltbarometer Deutschland: Problembereich Boden
vom Umweltbundesamt
Flächensparende Siedlungsentwicklung
Ergebnisse einer Untersuchung vom Difu
"Wie viele Quadratmeter braucht der Mensch?"
Veranstaltung des Nachhaltigkeitsrates und der Bundesarchitektenkammer am 30.06.2003
UBA-Texte 90/03
Reduzierung der Flächeninanspruchnahme durch Siedlung und Verkehr
Materialienband mit Begründungen und Hintergrundinformationen zu Strategien und Maßnahmen
(PDF File, 1,6 MB)
Das Faltblatt „Grenzen setzen für Asphalt und Beton“ vom UBA als Download:
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/3594.pdf (PDF/2,5 MB)