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(Rechtshinweis)

Stand: 27. Juni 2014

Helmstedt – Fast eben - Vergangenes und Künftiges
Fahrrad-Exkursionsbericht der IfR-Regionalgruppe Niedersachsen (Braunschweig/Hannover)
von
Dr. Frank Schröter

 

Die Exkursion fand im Rahmen der Treffen der IfR-Regionalgruppe Niedersachsen (Braunschweig/Hannover) statt. In der wärmeren Jahreszeit wird das Regionalgruppentreffen durch eine Exkursion (mit Führung) zu einem planerischen Thema eingeleitet.

 

Am Samstag, dem 21. Juni 2014 traf sich die IfR-Regionalgruppe Niedersachsen (Braunschweig / Hannover) zu ihrer traditionellen jährlichen Radtour (vgl. IfR-Radtouren). Nach sechs Jahren ging die Tour mal wieder durch den Landkreis Helmstedt.

Die Anreise erfolgte per Zug oder direkt mit dem Fahrrad und die Tour (ca. 42 km) begann dann am Bahnhof Helmstedt. Die Tour war von Wolfgang Brumund  (Leiter des Fachbereichs Planen und Bauen der Stadt Helmstedt) sehr gut vorbereitet und ausgearbeitet worden. Wir sind dabei hauptsächlich auf den von der Stadt Helmstedt mit beteiligten Gemeinden konzipierten Lappwaldseeradrouten (Nr. 1 Lappwaldseeroute, Nr. 2 Eitzseeroute und Nr. 3 Paläonroute) gefahren). Die Flyer zu den einzelnen Routen kann man sich auf der Homepage der Stadt Helmstedt im Bereich Tourismus herunterladen (http://www.stadt-helmstedt.de/cms/tourismus/onlineshop/broschueren/index.html). Hier gibt es auch Angaben zu den Höhenmetern. Bei GPS-tour.info sind die Routen ebenfalls eingestellt (vgl. beispielsweise Tour 01).

Der erste Etappenpunkt war der Pferdestall in Helmstedt (vgl. Abb. 1 und Abb. 2). Die Idee für den Pferdestall, einem kreativen Treffpunkt, wurde im Seminarfach Helmstedt2020 am Gymnasium Julianum geboren. Eine Idee von Jugendlichen im Rahmen eines Beteiligungsprozesses zur Stadtentwicklung in Helmstedt.

Teilnehmer vor dem Pferdestall   Pferdestall Helmstedt
Abb. 1 TeilnehmerInnen vor dem Pferdestall   Abb. 2 Pferdestall im Helmstedt (Foto: F.-M. Drescher)

Die Einrichtung des Pferdestalls ist bewusst unkonventionell und mobil gehalten, so dass die Räume auf vielfältige Weise genutzt werden können. Ein Beispiel hierfür sind die Tische, die aus Europaletten gebaut wurden (vgl. Abb. 3).

Auch wurde bei der Sanierung Wert auf die Erhaltung wichtiger historischer Bauelemente gelegt. Beispiel hierfür sind die Pferdetröge, die dem Raum ein unverwechselbares Flair verleihen (vgl. Abb. 4).

Tisch aus Europaletten   Pferdetrog
Abb. 3 Tisch aus Europaletten   Abb. 4 Erhaltene Pferdetröge

Den nächsten Zwischenstopp legten wir am Kloster Sankt Ludgeri ein. Hier haben wir eine seltene Doppelkapelle besichtigt (vgl. Abb. 5 und 6).

Besichtigung Kloster Sankt Ludgeri   Doppelkapelle im Kloster Sankt Ludgeri
Abb. 5 Besichtigung Kloster Sankt Ludgeri   Abb. 6 Doppelkapelle (Foto: F.-M. Drescher)

Als nächstes sahen wir uns Teile der historischen Wasserversorgung von Helmstedt an, die im Rahmen von Bauarbeiten wieder freigelegt wurden (vgl. Abb. 7 und Abb. 8).

Historische Wasserversorgung   Wasserrohr
Abb. 7 Schautafel: Historische Wasserversorgung   Abb. 8 Wasserleitungen

Wenn man eine Tour mit RaumplanerInnen in der Stadt Helmstedt macht, kommt man natürlich an einem Programmpunkt nicht vorbei: Dem Standort des geplanten DOC (Designer Outlet Center). Details zum Projekt können einem Infoblatt der Stadt Helmstedt entnommen werden. Das Vorhaben sollte auf einem ehemals industriell genutzten Grundstück an der Emmerstedter Straße entwickelt werden und umfasst ca. 3 ha (vgl. Abb. 9 und Abb. 10). Die Vorhabenbeschreibung sieht eine Agglomeration mehrerer Ladeneinheiten innerhalb eines gemeinsamen Gebäudekomplexes vor, vervollständigt durch einen geplanten Foodcourt und einen Kinderspielbereich.

Das vom Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) durchgeführte Raumordnungsverfahren (ROV) kam zu dem Schluss, dass das DOC mit dem im Landesraumordnungsprogramm 2008 festgelegten Kongruenzgebot nicht vereinbar ist. Das DOC widerspricht damit räumlich und sachlich hinreichend konkreten Zielen der Raumordnung (vgl. auch ROV).

Zugang zum Gelände des DOC Helmstedt   Gelände des DOC Helmstedt
Abb. 9 Zugang zum Gelände des DOC Helmstedt   Abb. 10 Gelände des DOC Helmstedt

Nach diesem kurzen Stop ging es weiter zu den Lübbensteinen (vgl. Abb. 11 und Abb. 12). Die Lübbensteine sind zwei Megalithanlagen aus der Jungsteinzeit, deren Entstehung in die Zeit um 3500 v. Chr. datiert werden kann. Die beiden Steingräber liegen westlich von Helmstedt auf dem St. Annenberg

Lübbensteine   Lübbensteine mit Teilnehmern
Abb. 11 Lübbensteine   Abb. 12 Die Regionalgruppe und die Lübbensteine

Während wir die Lübbensteine besichtigten, warteten unsere Fahrräder in der Nähe (vgl. Abb. 13).

Fahrräder
Abb. 13
Fahrräder

Nach diesem Zwischenstop folgte eine längere Wegstrecke, Richtung Schöningen, vorbei an Strommasten und Windkraftanlagen (vgl. Abb. 14). Deren Standorte beim Programmpunkt "Windenergie im Großraum Braunschweig – so sieht man das Thema in Helmstedt" diskutiert wurden. In Helmstedt scheint es politischer Konsenz zu sein, dass neue Anlagen nicht an den bestehenden Standorten errichtet werden, sondern lieber weitere, neue Standorte erschlossen werden.

Strommasten und WKA   Schöningen
Abb. 14 Strommasten und Windkraftanlagen   Abb. 15 Altstadt Schöningen

Wir erreichten dann das idyllische Schöningen und konnten auf dem Rathausplatz (vgl. Abb. 15) unsere Mittagspause machen. So gestärkt, machten wir uns auf den Weg zum Paläon, der neuen Attraktion im Landkreis Helmstedt. Das Paläon bietet rund um die berühmten Schöninger Speere eine Menge Informationen.

Das architektonisch besondere Gebäude lädt zu schönen Fotomotiven ein und auch die ersten Wildpferde waren bereits im Freigehege (vgl. Abb. 16 und Abb. 17).

Paläon   Wildpferde
Abb. 16 Paläon mit IfR-Regionalgruppe   Abb. 17 Wildpferde am Paläon

Nach dem Besuch des Paläon ging es noch etwas weiter Richtung Süden. Ziel waren die ehemaligen Grenzanlagen bei Hötensleben (Abb. 18 und 19). Auf einer Länge von 350 m und einer Fläche von 6,5 ha sind unter anderem die Sichtblendmauer, der Signalzaun, das Sicht- und Schussfeld mit Lichttrasse, Kolonnenweg und Kfz-Hindernis, die Grenzmauer und der Führungsturm mit Kfz-Stellung erhalten geblieben. Hier kann man eindrucksvoll nachvollziehen, wie stark die deutsche Teilung die Lebensverhältnisse der Menschen in der Region beeinflusst hat.

Grenzanlage   Hötensleben
Abb. 18 ehemalige Grenzanlage bei Hötensleben   Abb. 19 Hötensleben

Die letzte Station unserer Tour war der Lappwaldsee (vgl. Abb. 20 und 21). Diesen See kannten wir bereits aus unserer letzten Helmstedt-Radtour (2008), damals noch unter dem Namen Helmstedtsee. In den vergangenen 6 Jahren hat sich einiges getan und das Potential dieses Freizeitstandortes ist noch deutlicher erkennbar.

Teilnehmer am Lappwaldsee   Lappwaldsee
Abb. 20 IfR-Regionalgruppe am Lappwaldsee   Abb. 21 Blick auf den Lappwaldsee

Die Tour endete schließlich pünktlich um 17.30 Uhr in einer Gaststätte in Helmstedt. Unser Bier/Wasser und leckeres Essen hatten wir uns redlich verdient. Wieder einmal hat sich bestätigt, dass die IfR-Radtour ein Höhepunkt der gemeinsamen Aktivitäten der IfR-Regionalgruppe Niedersachsen ist und so können wir uns bereits auf die IfR-Radtour 2015 freuen.

 

Anmerkung:
(Soweit nicht anders vermerkt) Alle Fotos: Dr. Frank Schröter

Frank Schröter
IfR-Regionalgruppe
Niedersachsen (Braunschweig/Hannover)

 

Interessante Links:

 

e-mail   f.schroeter@tu-bs.de