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(Rechtshinweis)

Stand: 27. August 2018

Städtebauliche Entwicklungen an und um das Braunschweiger Ringgleis 
Fahrrad-Exkursionsbericht der IfR-Regionalgruppe Niedersachsen (Braunschweig/Hannover)
von
Dr. Frank Schröter

 

Die Exkursion fand im Rahmen der Treffen der IfR-Regionalgruppe Niedersachsen (Braunschweig/Hannover) statt. In der wärmeren Jahreszeit wird das Regionalgruppentreffen durch eine Exkursion (mit Führung) zu einem planerischen Thema eingeleitet.

 

Nachdem wir letztes Jahr unsere Radtour in Göttingen gemacht haben (vgl. "Göttingen - Stadtquartiere im Wandel"), war dieses Jahr Braunschweig wieder an der Reihe. Die städtebaulichen Entwicklungen an und um das Braunschweiger Ringgleis waren unser Ziel. Seit unserer letzten Tour um das Ringgleis im Jahr 2012 (vgl. "Rechts und Links vom Braunschweiger Ringgleis") hatte sich einen Menge getan. So ist das Ringgleis mittlerweile weiter ausgebaut und es gibt interessante Neubauprojekte. Somit stand das diesjährige Motto der Fahrradexkursion der Regionalgruppe Niedersachsen (Braunschweig/Hannover) des IfR am 25.08.2018 fest (vgl.auch IfR-Radtouren). Nach der Anreise mit Fahrrad und Bahn trafen wir uns pünktlich am Hauptbahnhof Braunschweig (vgl. Abb. 1), von wo die Tour (vgl. Abb. 2) startete. Das Wetter war, nach der langen Hitzeperiode, nicht ganz so gut. Es war aber auch nicht so schlecht, wie vom Wetterbericht vorhergesagt, eher bewölkt mit Sonne und kurzen Regenepisoden. Insgesamt durchwachsen, aber ideal für eine Radtour. Die Besichtigungspunkte waren (wie immer) zahlreich, interessant und sehr gut vorbereitet, diesmal wieder von Ruth und Georg Dirks, die die Tour organisiert hatten.

IfR-Regionalgruppe am Start   IfR-Radtour 2018
Abb. 1 IfR-Regionalgruppe am Start   Abb. 2 Der Tourplan der IfR-Radtour 2018 (anklicken zum vergrößern)

Die Tour führte uns vom Bahnhof zunächst zum Quartier St. Leonhard. Hier entsteht ein interdiziplinäres, integratives Stadtquartier. Unterschiedliche Organisationen bieten Wohn- und Lebensraum für Menschen aller Altersgruppen (von Grundschule bis Seniorenzentrum), mit und ohne Beeinträchtigungen (Therapieangebote, Förderstätten, Suchtrehabilitation, Rehabilitationszentrum, Servicewohnungen, ...). Leider konnten wir uns das Quartier nur durch den Bauzaun ansehen, da es die Bauherrenvertretung (Büro Assmann Beraten+Planen) nicht organisieren konnte, dass wir die Baustelle besichtigen und mehr über das Projekt erfahren.

IfR Unterwegs   Zwischenstopp
Abb. 3 Die IfR-Regionalgruppe unterwegs   Abb. 4 Zwischenstopp bei Bremer-Stein-Wein

Da wir sehr gut in der Zeit lagen, machten wir einen kurzen Zwischenstopp bei Bremer-Stein-Wein (vgl. Abb. 4), wo wir italienische Spezialitäten probieren konnten. Danach ging es, frisch gestärkt, weiter zu unserem nächsten Ziel der Flüchtlingsunterkunft im Stadtteil Gliesmarode. Die Besonderheit des Flüchlingsunterbringungskonzepts der Stadt Braunschweig liegt darin, dass es ein interdisziplinäres Konzept ist, welches städtebauliche, soziale und baukulturelle Aspekte miteinander verbindet. Zum einen werden die Flüchtlinge in kleinen Einheiten (bis zu 100 Personen) untergebracht und zum anderen in allen Stadtteilen der Stadt. Auch wurde bei der Standortsuche Wert auf gute Anbindung und Nähe zu bestehenden Wohnquartieren gelegt. Baukulturell überzeugen die Gebäude durch Ihre Gestaltung, u.a. mit halböffentlichem Innenhof (vgl. Abb. 5) und abwechselungsreicher Fassade (vgl. Abb. 6).

Flüchtlingsheim   Flüchtlingsheim-2
Abb. 5 Flüchtlingsunterkunft - Innenhof    Abb. 6 Flüchtlingsunterkunft - Gebäude

Weiter ging es zur Nordstadt, dem zur Zeit größten Baugebiet in Braunschweig. Während wir beim IfR-Herbstvortrag 2014 alles über die planerischen Aspekte (vom Rahmenplan über Bürgerbeteiligung bis zum B-Plan) erfahren haben, konnten wir uns nun die Realisierung des Projektes ansehen (vgl. Abb. 7 und 8). Die Fortschritte auf der Baustelle waren beachtlich und die ersten Wohnungen sind bereits bezugsfertig.

Nordstadt   Nordstadt Bauschild
Abb. 7 Nordstadt Abb. 8 Bauschild der Nordstadt
Kopfbau, der mit der Hausnummer 29 direkt an der John-F.-Kennedy-Allee entstehen wird, im Erdgeschoss ein Backshop mit Café eröffnen wird. Darüber hinaus wird die NEULAND in diesem Gebäudeteil Kommunikationsräume schaffen, die als Treffpunkt im Quartier und als zentraler Ort für Begegnungen und Veranstaltungen genutzt werden sollen.

Deutlich wurde auch, dass die Qualität des Quartiers durch die Erhaltung vorhandener Bäume deutlich gewinnen wird (vgl. Abb. 9).

     
Nordstadt Baum    
Abb. 9 Baum in der Nordstadt  

Weiter ging es zur ehemaligen "Oker-Marina"-Baustelle (vgl. auch Abb. 31 des Exkursionsberichtes "Rechts und Links vom Braunschweiger Ringgleis"). Diese Pläne haben sich zerschlagen, derzeit sollen dort 54 Wohnungen und ein Apartmenthotel mit 160 Zimmern entstehen. Das unter Denkmalschutz stehende Juteportal (vgl. Abb. 10) soll in die geplante Gastronomie integriert werden.

Jute Spinnerei Portal    
Abb. 10 Portal der Jute Spinnerrei    

Auf der Weiterfahrt zum Westbahnhof legten wir kurze Zwischenstopps am Bühlergelände und den Noltemeyerhöfen ein. Zu beiden Projekten diskutierten wir die Problematik größere Bauvorhaben nach § 34 BauGB zu genehmigen. Hier bleibt häufig die städtebauliche Qualität auf der Strecke und die Einflussmöglichkeiten der planenden Verwaltung auf den Investor sind gering. Nahezu einhellig waren wir der Meinung, dass ein B-Plan die bessere Lösung ist, um städtebauliche, soziale und ökologische Qualitäten zu gewährleisten. Auch die Verantwortung des Investors, für durch die neue Wohnbebauung ausgelöste Folgeinvestitionen (wie Grundschule und Kita), kann durch einen begleitenden städtebaulichen Vertrag gewahrt werden und bleibt nicht an der Gemeinde hängen..

Am Westbahnhof sahen wir uns zunächst die Baustelle des Kulturzentrums an und danach erläuterte uns Ruth Dirks die vielfältigen positiven Veränderungen um den Westbahnhof (vgl. Abb. 11 und 12).

Kulturzentrum   Westbahnhof
Abb. 11 Kulturzentrum Baustelle    Abb. 13 Westbahnhof Plan

Im Anschluss fuhren wir das Ringgleis noch bis zum derzeitigen Ausbauende. Wir waren froh, dass wir die ganze Tour ohne Regenschauer absolvieren konnten und bereit für den gemütlichen Teil. In der Gaststätte Gambit konnten wir die Tour mal wieder ausklingen lassen. Hier wurden dann Erinnerungen an unsere früheren Besuche wach. Einer der ersten fand bereits vor 18 Jahren statt, bei einer der ersten IfR-Radtouren (vgl. Abb. 12 und 13 der IfR-Fahrradtour 2000). Leider war das Wetter nicht ganz so gut wie damals und wir nahmen in der Gaststätte Platz, aber auch das ist gemütlich.

Anmerkung:
Alle Fotos: Dr. Frank Schröter, IfR

Dr. Frank Schröter
IfR-Regionalgruppe
Niedersachsen (Braunschweig/Hannover)

 

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e-mail   ifr@dr-frank-schroeter.de